Trotz steigender Geburtenraten schließen vor allem im ländlichen Raum viele Geburtshilfestationen, die Zahlen der Betten gehen zurück. In den vergangenen Jahren haben in Bayern zwölf Geburtshilfestationen ganz oder vorübergehend geschlossen. Grund der Schließung: Personalmangel. Aus einer Studie zur Hebammenversorgung im Freistaat Bayern geht hervor, dass etwa 2960 Hebammen in Bayern arbeiten und davon rund 80% freiberuflich tätig sind. Gemessen an der Nachfrage von Schwangeren bzw. jungen Müttern besteht hier dringender Handlungsbedarf. In versorgungskritischen Regionen liegt ein gravierender Nachfrageüberhang im Vergleich zum Leistungsangebot vor.
Grüne Positionen und Ideen
Parlamentarische Initiativen und Debatten
Zur Stärkung der Hebammenversorgung hatte die Koalition im Januar 2019 einen Antrag für ein Gründungspaket in Form einer Niederlassungsprämie für freiberuflich tätige Hebammen gestellt, dem alle Fraktionen zugestimmt hatten.
Dazu sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen Christina Haubrich: „Der prekären Lage der Hebammen muss zwingend entgegenwirkt werden. Exakt vor zwei Jahren hatten wir bereits die gleiche Forderung gestellt und sie wurde u.a. von CSU abgelehnt. Die Antwort der Regierung kommt zwei Jahre zu spät, trotz allem haben wir diesem Antrag natürlich zugestimmt“. Das Gründerpaket ist an Fördervoraussetzungen geknüpft, die im Bayerischen Staatsministerium erarbeitet wurden Die Grüne Fraktion hat einen Dringlichkeitsantrag im Ausschuss für Gesundheit und Pflege eingereicht, dass in der Formulierung der Fördervoraussetzungen auch die Rückkehrer*innen berücksichtigt werden müssen. Christina Haubrich freut sich über das Ergebnis: „Dem Antrag wurde zugestimmt und wie wir heute erfahren haben, soll die Fördersumme erstmalig ab dem 01. September 2019 ausbezahlt werden.“